Das Ethnographische Museum in Varna stellt den Besuchern die reiche materielle und geistige Kultur der Bevölkerung in Nordostbulgarien aus dem Ende des 18., dem 19. und den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. vor.
Die Ausstellung befindet sich in einem Haus aus der Zeit der Wiedergeburt, das gegen 1860 gebaut wurde. Die ausgestellten Materialien sind mit dem Lebensunterhalt der Bevölkerung verbunden sowie mit ihrer Lebensweise, Haus und Haushalt, mit den Festen und Bräuchen. Es ist der gründliche Lebensunterhalt der Bulgaren gezeigt: Landwirtschaft, Viehzucht, Imkerei, Fischfang, Weinbau und Weinherstellung. Ein Teil des Museums ist den Arbeitsritualen gewidmet: Anfang der Aussaat und Ende der Ernte ("Bartmachen"). Es sind noch verschiedene Werkzeuge zu sehen, die für die Handwerke im Varnagebiet - Böttcherhandwerk, Kupferschmieden, Kürschnerhandwerk, Mützenherstellung, Weberhandwerk, Schneiderhandwerk u.a. - typisch sind. Die Bearbeitung von Wolle, Hanf und Baumwolle waren die wichtigsten Handwerke der Bulgarin. Die Exposition stellt Werkzeuge dar, die mit der Faserherstellung verbunden sind: Karden für Wolle und Hanf, Spinnräder, Spinnrocken, waagerechten Webstuhl, Gürtelwebber u.a.
Durch die ausgestellten Nationaltrachten gibt sich die demographische Charakteristik der Bevölkerung in Nordostbulgarien zu erkennen, die Altersunterschiede usw. Für die Besucher sind die typischen Trachten der örtlichen Bevölkerung interessant, aber auch diese der Umsiedler aus Jambol, Sliven, Mazedonien, Ostthrakien und Asien. Es sind noch rituelle Bekleidungen für Weihnachtssänger, für Mädchen, die an dem Frühlingsbrauch teilnehmen, für Braut, Schwägerin, Hebamme u.a. gezeigt. Eine natürliche Ergänzung zu der Bekleidung sind auch die verschiedenen Schmuckstücke - Gürtelschnallen, Gürteln, Fingerringe, Handketten, Ohrringe, Troddeln, Halsketten u.a., die der Bekleidung Festlichkeit verleihen.
Der Weihnachtsbrauch mit maskierten Figuren, s.g. "Kamili" (durch rituelles Requisit dargestellt) wird für Gesundheit und Fruchtbarkeit aufgeführt. Die Neujahrsruten sind ein Symbol für die reich gedeckte Tafel und zeugen von dem Lebensunterhalt und der Lebensweise der Bevölkerung. Sie werden mit allerlei Früchten der Erde und des menschlichen Fleißes dekoriert. Die ausgestellten rituellen Brote zu Weihnachten, Neujahr, Ostern, zum Georgstag usw. symbolisieren den Glauben und die Hoffnung auf Fruchtbarkeit, Gesundheit und Wohl.
Im Museum ist die Einrichtung von einer reichen städtischen Wohnung aus dem Ende des 19. und dem Anfang des 20. Jh. gezeigt - Gäste- und Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche. Das Handelsleben von Varna findet in der Ausstellung auch Platz.
Das Ethnographische Museum befindet sich in der Altstadt von Varna, und ist leicht zu Fuß erreichbar.
Eintritt:
Erwachsene - 5 lv
Kinder - 3 lv
Öffnungszeiten:
Juni - September: 10:00 – 17:00 Uhr
Oktober - Mai: 10:00 - 17:00 Uhrgeschlossen: Samstag und Sontag
Kontakt:
Panagyuriste-Str. 22
Tel.: + 359 52 630 588